Kurt Kohlsche

Kurt Kohlsche wurde am 17.12.1906 in Pulsnitz bei Dresden geboren. Er erlernte den Beruf des Ofensetzers und engagierte sich in der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend sowie in der SPD. Gemeinsam mit seiner Frau, die er 1928 heiratete, zog er nach Meißen um und engagierte sich seitdem in der KPD. Dort vertrieb er so erfolgreich die Zeitungen „Arbeiterstimme“ und die „Arbeiter-Illustrierte-Zeitung“, dass er als Auszeichnung sogar eine Reise in die Sowjetunion erhielt. Jedoch musste er 1930 auch eine fünf-monatige Haftstrafe wegen Landfriedensbruch, den er während des Zeitungsverkaufes begang, verbüßen. 1932 übernahm er eine Gaststätte in Meißen und arbeitete als selbstständiger Automatenaufsteller. Vom 4. März bis Anfang April 1933 wurde er in Breslau inhaftiert. Nach seiner Rückkehr wurde ihm die Fahrerlaubnis verweigert, welche er jedoch dringend als Automatenaufsteller brauchte. Am 23. September 1935 wurde er erneut verhaftet und in das KZ Sachsenburg gebracht. Vermutlich kehrte er im Frühjahr 1936 zurück, da sich seine Frau für die Entlassung eingesetzt hatte. 1937 wurde er erneut festgenommen und am 28. Mai 1940 nach Böhmisch Leipa in das sogenannte „Sudetengau“ eingezogen. Später wurde er an die Ostfront verlegt, wo er 1943 nach Glauchau zurückkehrte. 1944 wurde er erneut festgenommen und wegen „wehrkraftzersetzender Äußerungen“ zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Diese musste er im Wehrmachtgefängnis Torgau Fort Zinna verbüßen, von wo er nach Milowitz verlegt wurde. Von dort meldete er sich im Herbst 1944 freiwillig zur Front, um den Haftbedingungen zu entgehen. Nach dem Einsatz in Brno und in Ostpreußen kam er ins Reservelazarett in Mölln, von wo er zurück nach Meißen floh. Dort unterhielt er bis zu seinem Weggang aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) im November 1947 eine Gaststätte. Bis zu seinem Tod 1985 in Bonn setzte er sich für die Anerkennung seiner Haft ein.

Quelle: Kohlsche, Kurt; Hahn, Yvonne; Oleschinski, Wolfgang: „So war es! Das haben sie nicht gewusst.“ Reihe Lebenszeugnisse Leidenswege. H.7, Dresden, 2001, S. 8ff.

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