Wandert man von Frankenberg nach Sachsenburg verweist eine Inschrift auf die öffentliche Wirkung, die das Konzentrationslager in der Umgebung hatte.
Vermutlich wurden 1933 die Häftlinge angewiesen nach der Fertigstellung der Regulierungsarbeiten an der Zschopau die Schrift „Erbaut von Inhaftierten 1933“ anzubringen.
Daraus wird deutlich, dass die Existenz des Lagers nicht geheim gehalten wurde. Dabei wurde das Ziel verfolgt die Bevölkerung einzuschüchtern und abzuschrecken. So berichteten viel Zeitungen im In- und Ausland vom KZ Sachsenburg.
Frankenberger Tageblatt am 11. Juli 1933:
Nach Erledigung der Tagesordnung besichtigen die Mitglieder des Bezirkstages das große Konzentrationslager Sachsenburg , das als größtes Konzentrationslager Sachsens in den Gebäuden der ehemaligen Spinnerei untergebracht ist. Das Lager wird bei voller Besetzung 2000 Personen beherbergen. Gegenwärtig sind etwa 1200 Mann untergebracht.
Im September 1935 wird in den Berichten der SPD beschrieben:
Der Fettmangel macht sich außerordentlich bemerkbar. Im ganzen Chemnitzer Bezirk ist die Margarineknappheit sehr groß. […] So rief in Siegmar kürzlich eine 60jährige Frau, die schon viele Tage vergebens um ein bißchen Speck angestellt hatte und immer wieder leer heimgehen mußte, vor dem Laden in Gegenwart vieler Leute: „Wir Armen sind doch immer die Dummen, den Reichen fehlt es an nichts. Das war unter Wilhelm so, das hat der Hindenburg nicht geändert und jetzt bei Hitler ist es genau wieder so, bloß sagen darf man jetzt nichts mehr.“ Die Umstehenden haben ihr geraten vorsichtiger zu sein, aber sie schrie: „Mögen sie mich alte Frau doch nach Sachsenburg schaffen, aber die Wahrheit sag ich doch,…“ […].