Gedenkstätte

An das KZ Sachsenburg, welches sich unmittelbar vor den Toren von Chemnitz befand erinnert heute vor Ort, aber auch in der Stadt Chemnitz nur wenig. Dabei ist die Geschichte des KZ Sachsenburg für Chemnitz und die spätere Entwicklung in ganz Europa von enormer Bedeutung. Das frühe Konzentrationslager Sachsenburg bestand von Mai 1933 bis Juli 1937 und trug wesentlich zur Machtstabilisierung der Nationalsozialisten bei. Politische Gegner, wie Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten wurden im Konzentrationslager Sachsenburg inhaftiert. Das KZ Sachsenburg bildete die Grundlage für die späteren Konzentrations- und Vernichtungslager. So wurden Strafmaßnahmen, wie der Prügelbock hier entwickelt und im KZ Buchenwald und KZ Sachsenhausen weitergeführt. Auch die Wachmannschaften und Kommandanten legten in Sachsenburg die Grundlage ihrer „Karrieren“ im System der Konzentrationslager. Aber dennoch ist das frühe Konzentrationslager Sachsenburg bei (jungen) Menschen noch weitgehend unbekannt. Das liegt auch daran, dass seit den 1990er Jahren keine Gedenkstätte vor Ort mehr existiert. Seit der Aufnahme des Gedenkortes in das sächsische Gedenkstättenstiftungsgesetz im Jahr 2012 ist die Wiedereinrichtung einer Gedenkstätte in Planung.

Trotzdem sind viele historische Gebäude für Besucher*innen verschlossen, weil sie sich in privater Hand befinden. Außerdem finden Interessierte nur wenige Informationen zur Geschichte vor Ort, im Internet und in den Bibliotheken. Aufgrund dieser Lücke findet die Beschäftigung mit der Geschichte des KZ Sachsenburg im Unterricht und anderen pädagogischen Feldern kaum Eingang.

Das Ziel unseres Projektes – einer interaktiven Website – ist es daher den Ort virtuell zugänglich zu machen. Neben den Orten sowie originalen Dokumenten und Objekten können die Besucher*innen ebenso Einblick in Biografien der Häftlinge erhalten. Dabei wird die Geschichte des KZ Sachsenburg in die allgemeine Geschichte des Nationalsozialismus eingebettet. Außerdem werden Methoden und Materialien für Lehrer*innen und Pädagog*innen zur Verfügung gestellt. Nicht zuletzt wird die Website auch stetig durch neue Erkenntnisse, Ereignisse und die Auseinandersetzung der Nutzer*innen wachsen. Dies dokumentiert der Blog.

Wir erhoffen uns davon, dass das Thema nicht nur in der Bevölkerung und in den Schulen bekannter wird sondern auch dazu führt, dass in absehbarer Zeit eine Gedenkstätte vor Ort eingerichtet wird.

Das Projekt wurde gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.

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