Vortrag und Gespräch mit Anna Schüller (Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V.) und Melanie Engler (Leiterin der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin)
Moderation: Ann Katrin Düben
Die Konzentrationslager Sachsenburg und Lichtenburg wurden 1933, wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten eingerichtet. Beiden Orten war eine bereits vorhandene Infrastruktur des Einsperrens gemein: Das Zuchthaus im historischen Renaissanceschloss Lichtenburg und die Korrektionsanstalt Sachsenburg unterhalb des gleichnamigen spätgotischen Schlosses. Heute ist die historische Bedeutung der Konzentrationslager Sachsenburg und Lichtenburg bekannt.
Erinnerungskulturell nahmen sie jedoch lange eine Randposition ein. Zunächst im Schatten der großen Nationalen Mahn- und Gedenkstätten der DDR drohte die Erinnerung an diese Lager in den 1990er und 2000er Jahren durch Umnutzungspläne gänzlich verloren zu gehen. Erst dank politischer und zivilgesellschaftlicher Interventionen gelangten die „vergessenen Lager“ in den letzten Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein zurück.
Die Historikerin und Geschichtslehrerin Anna Schüller wird in ihrem Impulsvortrag auf die Verflechtung des Lagers Sachsenburg mit der lokalen Umgebung eingehen. Zusammen mit Melanie Engler, Leiterin der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, erörtert sie im Anschluss, wie sich die Erinnerungskultur an Orten „früher“ Konzentrationslager in der DDR entwickelt und seit 1990 verändert hat:
> Welche Probleme haben Gedenkstätten an mehrschichtigen historischen Orten, die durch eine besondere Vielfalt von Akteur:innen und Perspektiven gekennzeichnet sind?
>Und kann es eine Chance sein, wenn erinnerungskulturelle Aushandlungsprozesse im Vergleich zu anderen Orten „verspätetet“ einsetzen?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung, die am 25.3., ab 19 Uhr stattfindet. Der Zoom-Link zur Veranstaltung wird auf der Facebookseite der Gedenkstätte Breitenau veröffentlich.
Eine gemeinsame Veranstaltung mit: