Hans Mosch

Hans Mosch. Quelle: Herbert Mosch.

Hans Mosch wurde 1901 geboren und lernte das Bäckerhandwerk. Er war Abgeordneter der KPD in Oederan, einer kleinen Stadt im Erzgebirge.

Nach der Machtergreifung der Faschisten wurde mein Vater am 3. März 1933 auf dem Heimweg von einer Versammlung von SA Leuten festgenommen und ins KZ Sachsenburg gebracht. Wegen Hochverrat verbüßte er 1 Jahr Gefängnis in Bautzen. Als 1935 erneut die Verhaftung drohte, emigrierte er in die Tschechoslowakische Republik und war im Grenzdienst der KPD gegen die Faschisten tätig. Ich, Herbert Mosch war damals 10 Jahre alt. Meine Mutter hielt noch bis zu ihrer Verhaftung illegal Kontakt. Kenntnis über das weitere Leben meines Vaters erhielten wir nach 1945 von Kameraden aus den Interbrigaden, der Resistance und französischen Bürgern.

Im Januar 1938 kämpfte er im spanischen Bürgerkrieg als Interbrigadist gegen den rechten Putschisten Francisco Franco. Die Interbrigaden waren eine Gruppe, die von der Kommunistischen Partei als Freiwillige im Bürgerkrieg rekrutiert wurden. Die meisten von ihnen kamen aus Frankreich, Deutschland und Italien. Hans Mosch wurde der ll. Brigade zugeteilt. Außerdem war er Polleiter in der 3 Kompanie. Nach der Auflösung der Interbrigaden kam er mit anderen Kameraden nach Frankreich in das Lager Gurs. Nach dem Einmarsch der deutschen Faschisten war er wie Otto Kühne, Martin Kalb, Paul Hartmann und andere Kämpfer in der Resistance. Die Gruppe Montaigne bestand überwiegend aus deutschen Antifaschisten und Interbrigadisten. Diejenigen, die wenig französisch sprachen, gaben sich als Elsässer aus.

Hans Mosch sprach gut französisch und bekam die Aufgabe die verstreuten Antifaschisten zusammen zu bringen und Verbindung zwischen den Widerstandsgruppen zu halten. Die Franzosen versorgten ihn immer mit neuen Papieren, einmal als französischen Industriellen, als Frontberichterstatter einer faschistischen Zeitung oder als Beauftragter der Petainregierung. Am 30.Mai 1944 wurde er von einem Kommando der Gestapo aufgespürt und ermordet.

Text: Herbert Mosch, Sohn von Hans Mosch. Redaktionelle Änderungen Anna Schüller

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