Am 12. und 13. November findet jeweils 17:00Uhr in den Räumen der Fabrik auf dem Gelände des früheren KZ Sachsenburg eine Lesung des Monodramas “Der Kommandant” mit anschließendem Gespräch statt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Fritz-Theater Chemnitz.
Teil I: Lesung “Der Kommandant”, gelesen von Sylvia Klemm, Sound Installation: Ulrich Halfter, Regie/Licht: Hardy Hoosmann
Teil II: Nachwort: Von Sachsenburg nach Auschwitz, Gespräch mit Gisela Heiden und Anna Schüller
Veranstaltungsort:einer der Schlafsäle, die jeweils mit 500 bis 600 Gefangen belegt waren
2022-019_Kommandant_FLY_WEB.pdf
Der Kommandant
Monodrama in 16 Stationen von Jürg Amann
Die original Aufzeichnungen von Rudolf Höß, dem Lagerkommandant von Auschwitz
Jürg Amann hat die Aufzeichnungen, die Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß vor seiner Hinrichtung
niederschrieb, zu einem ungeheuerlichen Monolog verdichtet.
Diese Lesung sperrt seine Zuhörenden in den Kopf eines Massenmörders.
Das Fritz Theater hatte zum Anlass der »Tage der Jüdischen Kultur« diesen Text zunächst als Hörspiel konzipiert und dann entschieden, ihn doch erst als Live-Lesung zu präsentieren. Unterstützt durch eine atmosphärische Licht- und Sound-Installation zieht dieser ungeheuerliche Text, gelesen von der Schauspielerin Sylvia Klemm mit ihrer kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme, den Zuhörer in seinen Bann.
Das ehemalige KZ Sachsenburg ist der ideale Ort, diesen Text zu präsentieren. Kann man Sachsenburg doch als eine von vielen Lehr- und Lern-Schmieden für die Ausbildung von künftigen NS-Schergen bezeichnen, die dann in allen möglichen KZs ihren grausamen Dienst verrichteten. Mit den in Sachsenburg Inhaftierten konnte man ab 1933 alle Formen von Folter, Erniedrigung, Einzelhaft, Prügelstrafen und deren Auswirkungen erfinden, testen und zur Perfektion bringen.