Kürzlich warben wir auf unserer Seite für das im Hentrich&Hentrich-Verlag neu erschienene Buch über Max Sachs. Es gibt nun die Gelegenheit an einer Buchvorstellung des Autors Swen Steinberg teilzuhaben.
Max Sachs: Leben und Wirken – Verbrechen und Ahndung – Aufarbeitung und Erinnerung
Vortrag und Gespräch mit Swen Steinberg am 2. Dezember 2024, 18:00 Uhr, Online
Zugang zur Online-Veranstaltung (Meeting-ID: 946 3236 9396, Kenncode: 577273)
Im Sommer 2024 veröffentlichte der Historiker Swen Steinberg ein Buch über den Sozialdemokraten und Journalisten Dr. Max Sachs. Sachs wuchs in einem bürgerlichen Haushalt in Breslau auf und gab als Journalist schon vor 1914 vor allem der Arbeiterbewegung in Sachsen eine Stimme. Als sozialdemokratischer Politiker setzte er sich auf der kommunalen und der Landesebene nach dem Ersten Weltkrieg für Miet- und Wohnungspolitik oder die Verbesserung der Versorgungssituation der Bevölkerung ein. Sachs stammte selbst aus einer säkularen jüdischen Familie, war aber schon lange vor 1933 in Dresden antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Im Herbst 1935 wurde er aufgrund aller drei Aspekte – Journalist, Sozialdemokrat, Jude – im Konzentrationslager Sachsenburg ermordet, was für internationales Aufsehen und eine erste strafrechtliche Aufarbeitung sorgte.
In einem Vortrag und einem anschließenden Gespräch mit Mike Schmeitzner erzählt Swen Steinberg über dieses ungewöhnliche und zugleich tragische Leben sowie über die lange Geschichte der Aufarbeitung und Erinnerung – global in der Familie von Max Sachs, lokal in Dresden, Sachsenburg und Bielefeld, überregional in der deutschen Sozialdemokratie sowie juristisch im geteilten Deutschland. Swen Steinberg wird auch Einblick geben in die Entstehung dieses Buches.
Eine Veranstaltung des Kommunikations- und Dokumentationszentrums der Stadt Frankenberg.
Swen Steinberg forscht und lehrt als Assistant Professor am Department of History sowie der School of Religion der Queen’s University in Kingston/Ontario und ist zudem Affiliated Scholar des Deutschen Historischen Instituts in Washington.