Virtueller Filmrundgang

Im letzten Jahr mussten wir leider einige Rundgänge vor dem Hintergrund der aktuellen Situation absagen. Nun hat Hannah Lindner im Rahmen ihrer BELL für einige Stationen vor Ort ein kleines Video produziert, sodass man nun von zu Hause aus zumindest einen kleinen Rundgang über das Gelände absolvieren kann. Dies ersetzt natürlich keinen Rundgang vor Ort, aber bis die nächsten Rundgänge wieder stattfinden können, kann man sich ja zumindest virtuell schon einmal nach Sachsenburg begeben.

Los geht´s vor der Fabrik; anschließend gehen wir gemeinsam zum ehemaligen Tor, danach folgen wir Hannah zum ehemaligen Kommandantur und auf den Appellplatz bis der Rundgang schließlich an der ehemaligen Gedenkstätte endet. Wer mehr wissen will, kann sich dann auf den Ortsseiten umschauen.

Es freut uns sehr, dass Sachsenburg und die Tätigkeit der Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V. Menschen zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Ort und der Erinnerungskultur anregt. Dass dabei nicht nur ganz praktisch etwas entsteht, sondern auch im Denken viele neue Impulse gesetzt werden, zeigt ein kleiner Blick in Hannah´s schriftlichen Teil der Arbeit.

Nur jenes Erinnern ist fruchtbar, das zugleich erinnert, was noch zu tun ist
Ernst Bloch

Hannah hat sich vor dem Hintergrund dieses Zitates intensiv in ihrer Besonderen Lernleistung mit Gedenken und Erinnern in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigt und resümiert schließlich in ihrer Arbeit:

Abschließend empfand ich die Bearbeitung und Auseinandersetzung mit meiner selbstgewählten Fragestellung persönlich als sehr bereichernd und gewinnbringend. Ich bin zu vielen Ideen und Einsichten gelangt, konnte im Rahmen dessen eine umfangreiche Literaturrecherche betreiben und mich vor allem auch mit der Frage auseinandersetzen, was Erinnerung und auch Erinnerungskultur für mich selbst bedeutet, wie ich erinnern möchte und was mein persönlicher Zugang zur Beschäftigung mit Geschichte ist. Ich persönlich wünsche mir eine aktive und auch interaktive Erinnerung, einen möglichst inklusiven Zugang zur Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit, eine Erinnerungskultur, die mich selbst mit einbezieht, Anknüpfungspunkte stellt und auch zum Nachdenken und darüber hinaus zum konkreten, gegenwartsbezogenen Handeln anregt. Ich wünsche mir ein Erinnern, was stetig fortgesetzt wird, was aber auch hinterfragbar und zu kritisieren ist. Vor allem aber wünsche ich mir einen gesamtgesellschaftlichen Umgang mit der Vergangenheit ohne einen Gedanken des „Schlussstriches“ und einen, der jedweden geschichtsrevisionistischen Bestrebungen und Versuchen der Instrumentalisierung entgegenwirkt. Denn um in Ernst Blochs Worten zu sprechen, kann nur jenes Erinnern fruchtbar sein, was zugleich daran erinnert, was noch zu tun ist.
Hannah Lindner

Ein schöner Impuls für das Jahr 2021!

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