Erinnern heißt Handeln

„Ich bin an die Orte gefahren, allein, und habe begriffen, dass man die Dinge kombinieren muss. Man muss wissen und sehen, und man muss sehen und wissen. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen. Wenn Sie nach Auschwitz fahren, ohne etwas über Auschwitz und die Geschichte dieses Lagers zu wissen, sehen Sie nichts, verstehen Sie nichts.“
Claude Lanzmann

Unter diesem Gedanken stand unsere Guideausbildung für Erwachsene im vergangenen Jahr, ein Projekt, das in Kooperation mit der Brücke/Most-Stiftung gefördert durch das Weltoffene Sachsen durchgeführt wird. Den heutigen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus möchten wir nutzen, um einen Rückblick zu geben und gleichzeitig zum Ausdruck zu bringen, dass für uns Gedenken und Erinnern aktives Handeln in der Gegenwart bedeutet.

Im September hatten die Teilnehmer*innen aus allen Teilen Sachsens die Möglichkeit, sich beim ersten Treffen kennenzulernen. Den Auftakt bildete ein gemeinsamer Rundgang über das Gelände gefolgt von einem offenen Austausch über unsere Motivationen und unsere Ideen für Rundgänge auf dem Gelände. Dabei reflektierten wir unter anderem auch unser eigenes Wissen über den Nationalsozialismus. In die Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenburg stiegen wir über einen Zeitstrahl ein, beschäftigten uns im Anschluss mit den einzelnen Phasen des Konzentrationslagers Sachsenburg und studierten Zeitzeugenberichte.

Die nächsten zwei Treffen waren, obwohl sie leider digital stattfinden mussten, nicht weniger intensiv. Gemeinsam und in Kleingruppen diskutierten wir Biografien von Häftlingen, Bildquellen von Wachmannschaften des KZ Sachsenburg und Dokumente aus der Zeit der DDR Gedenkstätte. Uns allen wurde erneut deutlich, welche vielfältigen Aspekte und Fragen die Beschäftigung mit der Geschichte des KZ Sachsenburg und den darin inhaftierten Menschen aufwerfen.

Dies lässt uns  ganz grundsätzlich über die Entstehung, die Mechanismen und die Rolle des Einzelnen im Nationalsozialismus nachdenken und letztlich auch über unser gegenwärtiges Handeln.

Im Juni dieses Jahres werden wir die Guideausbildung abschließen in der Hoffnung, dass wir uns wieder persönlich am historischen Ort treffen und unser gewonnenes Wissen nochmal reflektieren und austauschen können.

Sich mit den Orten in seiner Umgebung zu beschäftigen hilft zu verstehen, wie es zu den Verbrechen des Nationalsozialismus kommen konnte, die ihren Anfang in unsere unmittelbaren Nachbarschaft nahmen und sich dort auch zeigten.

 

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